Die polnische Laufsteg-Grazie ist neben ihrer Tätigkeit als Model auch Mit-Eigentümerin des '25'-Magazins, für das sie als künstlerische Leiterin tätig ist. Die Zeitschrift richtet sich an Frauen und verfolgt einen erotischen Ansatz.

Heute normal - früher durchgeknallt

Die dritte und aktuelle Ausgabe widmet sich dem Thema Narzissmus und als sie sich näher damit beschäftigte, war Anja total fasziniert. Sie erkannte, dass der Begriff positiv sowie negativ besetzt ist. «(Wenn man vor fünf Jahren von sich ein Selfie gemacht hätte), hätte jeder gedacht, dass man durchgeknallt ist ... jetzt ist es normal», erklärte die Blondine gegenüber dem 'Porter'-Magazin.

«Ich fing an, mich damit zu befassen. Ich fand heraus, dass, seitdem die Leute so auf sich selbst abfahren, sie ein bisschen selbstsicherer und weniger gewalttätig sind. Kinder verbringen ihre Zeit nicht damit, andere zu mobben, weil sie so mit sich selbst beschäftigt sind, was ziemlich seltsam ist.»

Mehr als nur Bilder

Darüber hinaus konnte Anja beobachten, welchen Einfluss diese Veränderung auch auf die Modewelt hat. In der Lage zu sein, für sich selbst Werbung zu machen, ohne egoistisch zu wirken, komme vor allem Models zugute - und wie sie von anderen gesehen werden.

«Wir sind nicht länger nur Bilder. Wir haben ein Leben, mit Interessen, Leidenschaften... Dadurch teilt man sich selbst mit», erklärte die Catwalk-Queen. «Und die Art, auf die man für sich wirbt, wird von grossen Marken stark berücksichtigt, wenn sie über Verträge nachdenken.»

Auch die Schnelllebigkeit in der Fashion-Branche dürfe man nicht vergessen. «Heutzutage geraten die Dinge viel schneller aus der Mode. Also, wenn man mysteriös ist, schön, aber drei Tage später wird man vergessen.»

Eine Rüstung für die Arbeit

Ein aufkeimendes Magazin und eine erfolgreiche Model-Karriere aufweisen zu können bedeutet natürlich auch, dass Anja viel um die Ohren hat. Ausserdem ist sie mit ihrem Partner Sasha Knezevic, einem serbischen Model, seit 2011 verheiratet.

Dieser stressige Lifestyle sorgt auch dafür, dass sie sich einen Panzer zugelegt habe. «Wenn ich reise, muss ich nett und taff sein. Ich bin alleine und habe das Gefühl, für die Arbeit eine Rüstung anzuziehen - und wenn ich dann zurück nach Hause komme, dauert es ein paar Tage, bis ich sie ablegen kann», erklärte Anja Rubik.

«Nach einer Woche des Ich-Selbst-Seins, gewöhne ich mich an meine Unabhängigkeit und ich kann mich loslösen. Ich komme nach Hause und denke, dass ich diese Vertrautheit verloren habe - es dauert eine Weile, sie wieder zurück zu bekommen.»

(awe/Cover Media)