Schweizer Modelabel im Fokus der Modewelt

Wäre das Mode-Karussell im Louvre ein Kino, dann hätte das Publikum der Frühjahr-Sommerkollektion 2005 gestern erst den actionreichen Chanel-Blockbuster mit Stars gesehen, um anschliessend von dem konzentriert erzählenden Autorenfilm namens Akris berauscht zu werden, urteilt die Zeitschrift Vogue.

Mit seinem ganz eigenen Stil feiert der Schweizer Chefdesigner Albert Kriemler, der das Unternehmen in der dritten Generation führt, international Erfolg.

Überraschende Bodenständigkeit

Die Bodenständigkeit des Schweizer Unternehmens überrasche die Modewelt mit der feminin leichten Sophistication, die in ihrer Perfektion aber nie angestrengt wirke, betont die Mode-Expertin von Vogue.

Vor allem in den USA stösst Kiemler mit seinem ganz eigenen Stil, den er schlicht Simplicity nennt, auf grosse Resonanz. Mit dem Erfolg seiner neusten Kollektion, auf dem berühmtesten Laufsteg der Welt, setzt der medienscheue Designer die Erfolgsgeschichte des Unternehmens Akris fort.

Die Mode im Kino, das Kino in der Mode: Der britische Designer Alexander McQueen liess sich vom Film inspirieren. Seine Kollektion erinnerte über weite Strecken an die Garderobe von Doris Day, Kim Novak oder Tippi Hedren in Thrillern wie Vertigo oder Der Mann, der zuviel wusste von Kultregisseur Alfred Hitchcock.

Weibliche Anatomie betonen

Die Models zeigten graue Kostüme mit enganliegenden Röcken und scharf taillierten Jacken, dazu kurze schwarze Mäntel mit aufspringenden Rückenfalten. Feine Strickkleider mit schmalem Gürtel schienen wie gemacht, um die Kurven der weiblichen Anatomie zu betonen.

In der Abteilung Vamp spielte der Designer unverhohlen auf Sexsymbol Marilyn Monroe an mit einem silberfarbenen, knielangen Plisséekleid à la Das verflixte siebte Jahr.

Heute standen bei den Winterkollektionen in der französischen Hauptstadt die Défilées von Hermès, Chloé, Kenzo und Paco Rabanne auf dem Programm. Die Modenschauen dauern bis Montag.

(rr/sda)