Alek Wek offenbart die Essgewohnheiten von Models

Alek Wek (34) kann auf eine erfolgreiche Karriere im Modebusiness zurückblicken, doch ihr Leben gleicht keinem Märchen, sondern streckenweise eher einem Albtraum. Wek wuchs als siebtes von neun Kindern im Südsudan auf und die Familie musste während des Bürgerkrieges um ihr Überleben kämpfen. Sie litten oft Hunger und ernährten sich nur von den selbst geernteten Nahrungsmitteln, die sie ausserdem mit ihren Nachbarn teilten. Mit 14 Jahren flüchtete Wek mit einer ihrer Schwestern nach London, wo sie eine Modelagentur entdeckte. Zunächst hielt sie das ganze für einen schlechten Scherz und war begeistert, als sie die ersten Aufträge erhielt.

Doch schnell wunderte sich Alek Wek über die Probleme, mit denen die Models in ihrer neuen Heimat kämpften: «Ich entdeckte, dass in dieser Welt auch viele Leute Hunger hatten, aber dafür gab es andere Gründe. Sie wollten eine bestimmte Figur haben, egal ob ihre Körper dafür geschaffen waren oder nicht. Es war ihre eigene Wahl, nicht zu essen. Auf einmal posierte ich für Fotografen und fand mich einer anderen Art von Terror gegenüber - High Heels und Laufstege. Ich erinnere mich an eine recht avantgardistische Show, in der ich Kleider tragen musste, die mit unechtem Blut befleckt waren. Auf dem Laufsteg musste ich dann so tun, als ob ich mit einem anderen Model kämpfte und das ganze in mörderischen High Heels. Ich versuchte, nicht zu fallen, das Ende des Laufsteges zu erreichen und wieder zurückzukommen ohne zu stürzen», berichtete sie 'Newsweek'.

Nahrungsüberfluss

Die sudanesische Schönheit lebt jetzt in den USA und abermals wundert sie sich über das Essverhalten der Menschen. Ihrer Meinung nach sind die Portionen dort viel zu gross und lehnt es ab, Essen in den Restaurants zu verschwenden und wegzuwerfen. Deshalb frage sie oft danach, die Reste mit nach Hause zu nehmen - doch manchmal sei das nicht gern gesehen.

«Die Restaurants servieren riesige Portionen auf noch viel grösseren Tellern und die Leute werden dazu verleitet, zu viel zu essen. Viele leben um zu essen, aber das sollte andersherum sein. In den Restaurants in meiner Nachbarschaft lasse ich mir immer die Reste einpacken. Mein Ex-Freund bat mich häufig, das bleiben zu lassen, er fand das peinlich. Vielleicht ist es deshalb nicht mehr mein Freund. Ich sagte ihm, dass es peinlich sei, dass ich viel mehr Essen als andere Menschen auf der Welt habe», erklärte sie.

Alek Wek leitet ein Projekt, in dem sie weltweit in Schulen über das Problem der Hungersnot spricht.

(nat/Cover Media)