Azzedine Alaïa kritisiert Druck der Fashionbranche

Azzedine Alaïa präsentierte seine neue Kollektion am Dienstag fast eine Woche nach Ende der Paris Fashion Week abseits des Modezirkus in einer kleinen Präsentation im Showroom seines Hauptquartiers in Marais und kritisierte dabei das stetig wachsende Tempo der Fashionbranche. „Es ist unmenschlich“, sagte Alaïa und äusserte seine Meinung, dass der Druck eine Mitschuld an Gallianos Ausfall trage. „Es ist traurig. Er ist ein Freund“, bedauerte der Designer. „Es ist einfach zu viel: zu viele Kollektionen, zu viel Druck.“ Zum Thema John Gallianos Nachfolge, wollte der Couturier sich nicht äussern. „Es gibt Leute, die sind unersetzlich.“ Das wachsende Tempo der Modebranche sei indes auch für Fashion Journalisten ein Problem, sagte Azzedine Alaïa weiter. Sie würden mit Eindrücken überschüttet und hätten keine Zeit mehr, das Gesehene überhaupt zu verarbeiten.

Der tunesische Designer, der seit den 80er Jahren als Couturier erfolgreich ist, wehrt sich seit jeher gegen die zunehmend kommerzialisierte Vermarktung der Mode und setzt nach wie vor auf aufwendige Roben. Daneben gilt er als grosser Kunstfreund - demnächst wird in Azzedine Alaïas Atrium, das er als Galerie nutzt, eine Ausstellung junger Fotografen der Ecole cantonale d’art de Lausanne (ECAL) stattfinden.

(nk/wwd)