Cameron Russell: Modefotos sind nicht realistisch

Das 'Victoria's Secret'-Model ist seit seinem 15. Lebensjahr in der Modebranche tätig und zierte die Seiten von Zeitschriften wie der 'Vogue' und dem 'W'-Magazin. Vor Kurzem hielt die Amerikanerin eine Rede, in der sie über ihre Erfahrungen in der Fashion-Industrie plauderte und die Menschen warnte, dass nicht alles, was sie sehen, der Realität entspreche. «Ja, sie retuschieren fast alle Fotos. Aber das ist nur ein kleiner Teil von dem, was noch geschieht. Auf dem ersten Bild, das von mir gemacht wurde, trug ich einen Bikini. Da hatte ich noch nicht einmal meine Periode. Ich war ein sehr junges Mädchen . Diese Fotos sind keine Bilder von mir, dass sind nur Konstruktionen», gab sie während ihrer Rede bei der 'TED x MidAtlantic'-Diskussionsrunde zu.

Weiterhin sprach sie über ihr Glück, dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen und diese Tatsache in eine erfolgreiche Karriere gewandelt zu haben. Russell gestand, dass ihr Äusseres ihr oft geholfen habe - auch wenn das einige als ungerecht empfinden: «Ich wurde ein Model, weil ich die genetische Lotterie gewann und ich bin die Empfängerin eines Erbes. In den vergangenen Jahrhunderten haben wir Schönheit nicht nur als gesund, jung und symmetrisch definiert, sondern auch als gross, schlank, feminin und mit weisser Haut. Das ist ein Erbe, das wie für mich geschaffen ist und es ist ein Erbe, das ich ausgenutzt habe», erklärte sie.

Während ihrer Rede zeigte Russell eine Diavorführung mit Aufnahmen vergangener Model-Jobs. Dazu zählte auch ein erotisches Foto, auf dem sie mit einem männlichen Model in einer vielsagenden Pose zu sehen ist. Doch schnell erinnerte sie ihr Publikum an den trügerischen Schein aller Fotos: «Ein Bild ist mächtig, aber auch oberflächlich. Als dieses Foto gemacht wurde, hatte ich in meinem ganzen Leben noch keinen Freund gehabt. Tatsächlich fühlte ich mich total unwohl und der Fotograf sagte mir, was ich tun sollte», verriet Cameron Russell und unterstrich damit erneut den konstruierten Charakter von Modefotos.

(laz/Cover Media)