«Auf meine Familie ist verlass»

Nanette Lepore: Die Modeindustrie ist ein hartes Geschäft

publiziert: Donnerstag, 11. Apr 2013 / 13:08 Uhr
Nanette Lepore konnte sich schon immer auf die Unterstützung ihrer Familie verlassen.
Nanette Lepore konnte sich schon immer auf die Unterstützung ihrer Familie verlassen.

Der Vater von Designerin Nanette Lepore nahm einen Kredit auf, um der Karriere seiner Tochter auf die Sprünge zu helfen.

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Die Modeschöpferin ist mittlerweile eine gefragte Designern, aber das war nicht immer so: In einem Gespräch im Fashion Institute of Technology in New York zu Beginn der Woche berichtete sie, dass sie ihren Erfolg vor allem der Unterstützung ihrer Familie verdanke. Ihre allererste Boutique befand sich zwischen einer Tankstelle und einer Suppenküche und sie zahlte eine Miete von umgerechnet 380 Euro monatlich. Ihr Vater belastete das Familienhaus mit 76.500 Euro, um ihrem Business auf die Sprünge zu helfen. Doch der Shop lief nicht wie geplant und das ganze Geld war verloren. Lepore musste wieder bei Null anfangen.

Diese Geschichte wollte sie den College-Studenten mitteilen, um ihnen die Härte der Modeindustrie vor Augen zu führen. «Es waren zehn harte Jahre ohne Profit, in denen ich nur das Geld zurückzahlte. Man muss lernen, dass seine Arbeit nichts wert ist, wenn man für sich selbst arbeitet. Erwartet nicht, dass ihr euch selbst mehr als 50 Cent pro Stunde zahlen könnt, denn das ist alles, was ihr bekommen werdet», erklärte sie.

Viele Jahre lang verdiente die Designerin um die 300 Euro pro Woche, obwohl sie Tag und Nacht dafür arbeitete. «An manchen Tagen denke ich, dass mein Kopf Feuer fängt. An manchen Tagen stehen 20 Leute vor meinem Büro - immer an dem Tag, bevor ich die Stadt verlasse, und dann geht es los», erinnerte sie sich nach dem Event im Gespräch mit 'Elle.com'.

Doch ihre harte Arbeit machte sich bezahlt und jetzt kleidet die Designerin Stars wie Nicki Minaj (30, 'Starships') und Blake Lively (25, 'Gossip Girl') ein. Sie verriet, wie ihr das gelang: «Man muss realisieren, dass das ultimative Ziel der Kunde ist. Man sollte sich nicht zu viel um die Modenschauen und die ganzen andere Sachen kümmern. Arbeitet an einem Produkt und verbessert es und versucht, wirklich etwas Wertvolles für das Publikum da draussen zu schaffen», riet sie.

Auch heute noch unterstützt sie ihre Familie sehr - manchmal sogar ein bisschen zu viel: «Nein, aber meine Familie liebt es jetzt, zu den Leuten zu gehen und diese kleinen Momente zu erleben», antwortete sie lachend auf die Frage, ob sie je Leute anspreche, die ihre Designs tragen. «Sie sind wirklich peinlich! Oftmals sind die Leute glücklich und total nett», lächelte Nanette Lepore.

(ga/Cover Media)

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