Ein wenig unkonventionell

Reed Krakoff ging alles zu schnell

publiziert: Montag, 30. Mrz 2015 / 13:30 Uhr / aktualisiert: Montag, 30. Mrz 2015 / 13:53 Uhr
Der Designer ist mit dem Schritt zufrieden.
Der Designer ist mit dem Schritt zufrieden.

Modeexperten sind der Meinung, dass es der Designer Reed Krakoff mit seinem Label überstürzte.

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Der Designer war die letzten 16 Jahre als Kreativchef bei Coach tätig, verabschiedete sich 2013 aber von dem Modehaus, um sich auf sein eigenes gleichnamiges Label zu konzentrieren. Zu Beginn des Monats gab Krakoff allerdings bekannt, dass die Produktion und das Design des Labels vorübergehend gestoppt wurden, damit er die Sache «neu überdenken» könne. Viele Insider spekulierten daraufhin über die Ursachen, ein Experte kam zu dem Schluss, dass sich der Designer möglicherweise übernommen habe.

«Er war ein wenig unkonventionell, als er alle Kategorien auf einmal herausbrachte und er überrannte damit den Markt», erklärte Gary Wasser, der Co-CEO der Finanzdienstleistungsfirma Hilldun Corp. und beratendes Vorstandsmitglied des CFDA gegenüber 'WWD'. «Er hatte sein Klientel noch nicht aufgebaut und seine Message war nicht besonders eindeutig ? Hätte er mit Taschen angefangen, was seine Stärke ist, und diese langsam zu einer kompletten Kollektion ausgeweitet, dann wäre das leichter akzeptiert worden und er hätte daran anschliessen können. Es war ein Timing-Problem. Er hätte sich den Weg langsam auf dem Markt erarbeiten, mit seinen Stärken beginnen und später die Kategorien expandieren sollen.»

Nicht ausreichend Zeit genommen

Ausserdem wird vermutet, dass sich Krakoff nicht ausreichend Zeit für die Entwicklung des Labels genommen habe. Unter Umständen könne dies zehn Jahre dauern. Berichten zufolge war diese Eile unter anderem auch dem Druck der Investoren geschuldet. Anfangs funktionierte dies auch, weil die Firma noch zu Coach gehörte, doch nachdem der Designer sein Label gekauft hatte und allein dafür verantwortlich war, hatte er kein grosses Modeunternehmen mehr im Rücken.

Viele Experten sind nun aber auch der Meinung, dass Krakoff gut daran tat, eine Auszeit einzulegen. Jetzt könne er sich die Zeit nehmen, darüber nachzudenken, welche Richtung sein Label einschlagen solle. «Es verdient grossen Respekt, wenn jemand realisiert, dass er seine Arbeitsweise überdenken muss - sich zurückzuziehen, um alles genau zu betrachten und die Dinge neu zu ordnen anstatt einen Weg einzuschlagen, der vielleicht nicht zum Erfolg führt. Man braucht viel Mut, um zuzugeben, dass es nicht wie erwartet funktioniert, und die Sache von vorn zu durchdenken», lobte Ken Dowling (vom Modehaus Neiman Marcus) den Schritt von Reed Krakoff.

(nir/Cover Media)

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